Automotive
- Michael Graef
Die erste Langstreckenfahrt von Bertha Benz muss als eine der bedeutendsten Pioniertaten in der Geschichte des Automobils gewertet werden.

Das Seminar beinhaltet die Vermittlung von Kenntnissen zu typischen EMV-Anforderungen an Hochvoltsysteme in Elektro- und Hybridfahrzeugen, die EMV-gerechte Auslegung von Hochvolt-Bordnetzen sowie deren Qualifizierung mit genormten Mess- und Prüfverfahren auf System- und Fahrzeugebene. Es werden dazu die theoretischen Grundlagen der Auslegung und Qualifizierung von Filter- und Schirmungsmaßnahmen behandelt. Außerdem bietet das Seminar einen Einstieg in die Anwendung und Interpretation der gesetzlichen Vorgaben sowie der EMV-Normen für Elektro- und Hybridfahrzeuge.
Die Mess- und Prüfverfahren mit der jeweiligen technischen Ausstattung werden ausführlich besprochen. Augenmerk wird auf die Erzielung reproduzierbarer Ergebnisse gelegt. Alle Aspekte werden durch ausgewählte Praxisbeispiele belegt. Praktische EMV-Probleme aus dem eigenen Unternehmen können besprochen werden.
Zum Thema
Um nachhaltig die zukünftige Mobilität unserer Gesellschaft umweltfreundlich und ressourcenschonend zu realisieren, ist die Entwicklung von elektrisch getriebenen Fahrzeugen zwingend erforderlich.
Die Komplexität des Fahrzeugbordnetzes steigt deutlich. Es muss ein elektrisches Antriebssystem mit einer signifikant höheren Spannungsebene gegenüber dem konventionellen Bordnetz und schnellen Schaltvorgängen von leistungselektronischen Umrichtern sowie DC-DC-Wandlern ins Fahrzeug integriert werden. Die EMV-Anforderungen des Gesamtsystems im Elektrofahrzeug können nur erfüllt werden, wenn man das elektrische Antriebssystem vorerst auf Systemebene detailliert analysiert und die Störungen des Hochvolt-Bordnetzes gezielt filtert und zum konventionellen Bordnetz entkoppelt.
Die Entkopplung gelingt nur durch anspruchsvolle und aufeinander abgestimmte Lösungen. Damit die elektromagnetischen Störsignale die bestimmungsgemäße Funktion anderer Elektroniksysteme im Fahrzeug nicht beeinflussen, wird neben dem Einsatz von „automotive“-tauglichen Filterkonzepten in den Hochvoltkomponenten das gesamte Hochvoltsystem als vollständig geschirmtes System in das Fahrzeug integriert.
Zielsetzung
Teilnehmerkreis
Einführung: EMV in Elektro- und Hybridfahrzeugen
(Schnittstelle Elektrofahrzeug- Niederspannungsnetz, Hochvoltstörquellen im Elektrofahrzeug, Kopplung der Störungen aus dem Hochvoltbordnetz, Handlungsfelder für EMV-gerechtes Hochvoltbordnetz)
Prof. Dr.-Ing. Matthias Richter
EMV-Qualifizierung von Hochvoltsystemen in Elektrofahrzeugen
(Qualifizierung nach ECE-Richtlinie und Normung, Bewertung der Störkopplung vom Hochvolt- in das Niedervoltbordnetz)
Prof. Dr.-Ing. Matthias Richter
Analyse der Störungen von elektrischen Traktionssystemen und Maßnahmen zur Störunterdrückung
(Übersicht und Darstellung von EMV-Herausforderungen der Leistungselektronik, Erläuterung von Abhilfemaßnahmen, Hinweise zur praktischen Umsetzung)
Dipl.-Ing. (FH) Matthias Trebeck
EMV von Hochvoltsystemen in Elektrofahrzeugen, Qualifizierung von HV-Komponenten und -Systemen (Der Vortrag beinhaltet eine Einführung in EMV-Messungen an Hochvoltsystemen und Hochvoltantrieben. Dabei liegt der Fokus in der praktischen Durchführung der Messungen.)
Christian Lämmlein
EMV-Prüfdemonstration von Hochvolt-Systemen aus der Praxis in der Absorberhalle der Westsächsischen Hochschule Zwickau
(Messungen an einem Aufbau mit Hochvoltkomponenten, Nachweis der Wirksamkeit von EMV-Maßnahmen, Erläuterung der Einflussgrößen)
Dipl.-Ing. (FH) Matthias Trebeck
EMV von Ladeinfrastruktursystemen für Elektrofahrzeuge
(Aktuelle
EMV-Anforderungen an AC-, DC- und kabellose Ladeinfrastruktur (WPT),
Abgrenzung von EMV- und Funkanlagenrichtlinien, Herausforderungen bei
der praktischen Umsetzung im EMV-Labor)
Dipl-Ing. Jörg Bärenfänger
EMV-Fahrzeugprüfungen
von Elektro- und Hybridfahrzeugen nach ECE-R10 in der Praxis in der
Absorberhalle der Westsächsischen Hochschule Zwickau
(Übersicht und Darstellung von Messverfahren auf Fahrzeugebene, Erläuterung von Randbedingungen)
Dipl.-Ing. (FH) Norman Müller
Ausklang bei einem gemeinsamen Mittagessen (12:00 Uhr bis 13:00 Uhr)