In zahlreichen Industriebranchen wie Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Elektrotechnik, Luft- und Raumfahrt oder Energietechnik müssen Baugruppen und Komponenten gefertigt werden, die höchsten Anforderungen in Funktion, Präzision und Wirtschaftlichkeit genügen. Konstrukteure tragen hierbei eine zentrale Verantwortung: Sie entscheiden über Form, Werkstoff und Fertigungsmethoden – und stellen damit frühzeitig die Weichen für Gebrauchswert, Produktionskosten und Lieferzeiten eines Produkts.
Die konventionellen Wege über spanende Bearbeitung, Gießen oder Lichtbogenschweißen stoßen jedoch zunehmend an ihre Grenzen, wenn es um hochkomplexe Bauteile, feine Toleranzen oder reduzierte Bauteilbelastung geht. Elektronenstrahl-Technologien (EB-Technologien) bieten hier leistungsfähige und präzise Alternativen – sowohl beim Schweißen als auch bei der additiven Fertigung, Oberflächenmodifikation oder beim Perforieren. Trotz des großen Potenzials ist das Verfahren insbesondere in Deutschland bei Konstrukteuren noch wenig verbreitet.
Das Seminar stellt die besonderen Vorzüge der Elektronenstrahlbearbeitung vor und zeigt, wie sie konstruktiv gezielt genutzt werden kann: minimaler Wärmeeintrag, reduzierter Verzug, eingesparte Fertigungsschritte, neue Freiheiten im Leichtbau und höchste Reproduzierbarkeit zählen zu den herausragenden Vorteilen. Thematisiert werden u. a. die Eigenschaften des Strahlwerkzeugs, technologische Grundlagen, wirtschaftliche Bewertung und werkstoffspezifische Aspekte.
Anhand zahlreicher Praxisbeispiele aus Einzel- und Serienfertigung erhalten Teilnehmende wertvolle Anregungen für die eigene Entwicklungstätigkeit – mit dem Ziel, sowohl den technologischen als auch den wirtschaftlichen Nutzen in der Konstruktion optimal auszuschöpfen.