Zum Thema
Die Hygiene-Anforderungen von Verdunstungskühlanlagen müssen bei Planung, Errichtung und Instandhaltung für einen sicheren Betrieb zwingend beachtet werden.
Trotz vieler Vorsichtsmaßnahmen und strenger Auflagen kommt es immer wieder zu Unfällen bei Kühlwasseranlagen und Verdunstungskühlanlagen. Legionellen bilden sich häufig in Kühltürmen und Rückkühlwerken und werden dann rasch verbreitet. Daher besteht für Betreiber von Verdunstungskühlanlagen akuter Handlungsbedarf zur Vermeidung von Legionellen und Pseudomonaden im Kühlwasser. Die Hygiene Richtlinie VDI 2047 Blatt 4 'Rückkühlwerke - Sicherstellung des hygienegerechten Betriebs von Verdunstungskühlanlagen' hat sich in der Praxis bewährt.
Es gibt aber Betreiber, denen die "VDI-Kühlturmregel" nicht bekannt ist, in der die Betreiberpflichten zur Vermeidung von Legionellen genau geregelt sind. Nichtbeachtung der Betreiberpflichten kann strafrechtlich geahndet werden.
Die Anforderungen der VDI-2047-4 stellen die allgemein anerkannten Regeln der Technik gemäß neuer 42. Verordnung BImSchV dar.
Verdunstungskühlanlagen werden eingesetzt, um Wärmelasten, z. B. aus technischen Prozessen aber auch bei der Klimatisierung von Gebäuden, an die Umgebung abzuführen. Bei Betriebstemperaturen bis 40°C kann es zu drastischer Vermehrung von Legionellen kommen, die durch Tropfen und Aerosolmitriss erhebliche Gesundheitsgefahren bis hin zu tödlich verlaufenden Erkrankungen in der Umgebung führen können. Beispiele sind die Legionelloseausbrüche in Murcia (Spanien), Ulm und Jülich im Jahr 2014. Eine Gefährdungsbeurteilung ist heutzutage Bestandteil der Risikobewertung.
Relevante hygienische Grundlagen werden im Zusammenhang mit dem Betrieb von Verdunstungskühlanlagen nach VDI 2047 Blatt 4 vorgestellt. Neben Grundlagen der Mikrobiologie werden insbesondere Kenntnisse über Vorkommen und Risiken durch Legionellen sowie Grundlagen der Wasserchemie vermittelt.
Weiterhin steht die Überwachung von Anlagen bezüglich chemischer und physikalischer Kenngrößen im Fokus, die Probenahme und die Kontrolle des Einsatzes von Bioziden im Fokus der Schulung. Es folgt das Thema Instandhaltung und eine gemeinsame Darstellung aller geltenden Gesetze und Vorschriften.
Das Seminar schließt mit Prüfung und Aushändigung der Zertifikate nach VDI 2047-4 ab, welches zugleich Fachkundenachweis gemäß 42. BIMSchV ist. Die Verordnung wird auf Grundlage von §23 BImSchG (Betreiberpflichten) besprochen.
Im Rahmen der DaKKS-Akkreditierung von Laboren ist die Schulung spätestes nach fünf Jahren zu wiederholen.