Das (erweiterte) Sicherheitsdatenblatt und Pflichten für nachgeschaltete Anwender

gemäß Verordnung (EG) 1907/2006 [REACH] unter Berücksichtigung der Verordnung (EU) 2020/878

Präsenz
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Präsenz

Das (erweiterte) Sicherheitsdatenblatt und Pflichten für nachgeschaltete Anwender

Die Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 [REACH] fordert u. A. eine (S)Fachkunde für die Erstellung von Sicherheitsdatenblättern und regelmäßige Weiterbildungsmaßnahmen. Zusätzlich fordert die REACH-Verordnung vom Hersteller/Importeur für alle als gefährlich eingestuften, registrierungspflichtigen Stoffe 10 t/a expositionsbezogene Informationen, um mögliche Gefahren bei der Anwendung und Verarbeitung, dem Transport und der Entsorgung zu erkennen, und ggf. vorbeugende Maßnahmen einzuleiten (Stichwort: „sichere Verwendung“) und diese in sogenannten „Expositionsszenarien“ entlang der Lieferkette zu kommunizieren.
Nachgeschalteten Anwender haben zahlreiche Pflichten, wenn sie ein „normales“ und/oder ein „erweitertes“ Sicherheitsdatenblatt erhalten.
Das Lesen, Verstehen, Prüfen und Auswerten von Sicherheitsdatenblättern nimmt mit der Komplexität der Anforderungen an Bedeutung zu und erfordert ebenso die (S)Fachkunde wie das Erstellen. Künstliche Intelligenz kann sowohl beim Erstellen als auch beim Auswerten von Sicherheitsdatenblättern unterstützen, aber es ist Vorsicht geboten bei der kritiklosen Anwendung bzw. Übernahme von KI-generierten Daten.
Zusätzlich fordern die Vollzugsbehörden, dass Sicherheitsdatenblätter entlang der Lieferkette auf Plausibilität geprüft werden sollen, da ein hoher Prozentteil in den Abschnitten 1, 2, 3, 9, 11, 12 und 15 nicht korrekt sind.
Für dieses Aufbauseminar sind das Basisseminar „Sicherheitsdatenblatt“ und Kenntnisse des EU-Einstufungs- und Kennzeichnungssystems sowie des Sicherheitsdatenblattleitfadens (REACH, Anhang II) notwendig.

zum Thema

Das Seminar informiert den nachgeschalteten Anwender (Downstream User) über seine Pflichten gemäß Verordnung (EG) Nr. Nr. 1907/2006 [REACH], Titel V und gibt einen Einblick in die Problematik der erweiterten Sicherheitsdatenblätter (ext. SDB).
Grundlagen, wie die Expositionsermittlung und -bewertung, sowie Aktuelles zur Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 [CLP] und anderer, nationaler chemikalienrechtlicher Inverkehrbringervorschriften werden vermittelt. Die Vorgehensweise einer Stoffdatenrecherche und - bewertung wird ebenfalls präsentiert. Es werden Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung von SDB vorgestellt.

Zielsetzung

Erlernen der Pflichten des nachgeschalteten Anwenders bei Erhalt eines „normalen“ und/oder eines „erweiterten“ REACH Sicherheitsdatenblattes. Lesen, Verstehen, Prüfen und Auswerten von Sicherheitsdatenblättern. Plausibilitätsprüfung von Sicherheitsdatenblätter in den Abschnitten 1, 2, 3, 8, 9, 11, 12 und 15.

Teilnehmerkreis

Für alle in der EU für die Chemical Compliance verantwortlichen Mitarbeiter/innen, die chemische Produkte herstellen, einführen, vertreiben oder verwenden (= Hersteller, Händler und Verwender chemischer Produkte). Kenntnisse des EU Einstufungs- und Kennzeichnungssystems (GHS/CLP) sowie des Sicherheitsdatenblattleitfadens (REACH, Anhang II) werden vorausgesetzt.

Programm

24.02.2026
09:00—09:10
Begrüßung, Vorstellung, Organisation, Einleitung
Dr. Anita Hillmer
Volkswagen AG
09:10—10:00
SESSION 1: Rechtlicher Hintergrund Europäisches und nationales Chemikalienrecht
Dipl.-Chem. Bernd Simmchen
SimmChem Software
10:00—10:15
Kaffeepause
10:15—11:00
Die CLP-Verordnung
Dipl.-Chem. Bernd Simmchen
SimmChem Software
11:00—12:00
Warum muss ich das tun? Andere tun es doch auch nicht…
Dipl.-Chem. Bernd Simmchen
SimmChem Software
Ewald Langenohl
REACH Advice GmbH
12:00—13:00
Mittagessen
13:00—13:45
SESSION 2: Validierungscheck Plausibilitätsprüfung von SDB
Ewald Langenohl
REACH Advice GmbH
14:00—14:30
Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis
Ewald Langenohl
REACH Advice GmbH
14:30—14:45
Kaffeepause
14:45—15:15
REACH Dossier
Dr. Anita Hillmer
Volkswagen AG
25.02.2026
09:00—10:00
SESSION 4: Pflichten aus der REACH Verordnung Das erweiterte Sicherheitsdatenblatt
Dr. Anita Hillmer
Volkswagen AG
10:00—10:45
Lesen und Auswerten von erweiterten Sicherheitsdatenblättern
Dr. Anita Hillmer
Volkswagen AG
10:45—11:00
Kaffeepause
11:00—12:00
Expositionsszenarien unter REACH
Dr. Raimund Weiß
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
12:00—13:00
Mittagessen
13:00—14:00
SESSION 5: Pflichten aus dem Arbeits- und Umweltschutz (national) Auswirkung von REACH auf Arbeits- und Umweltschutz
Dr. Raimund Weiß
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
14:00—14:15
Kaffeepause
14:15—15:15
Bedeutung für die innerbetriebliche Arbeits- und Umweltschutzorganisation
Ewald Langenohl
REACH Advice GmbH
15:15—15:30
Diskussion

Referenten

RW
Dr. Raimund Weiß
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund
BS
Dipl.-Chem. Bernd Simmchen
SimmChem Software
SimmChem Software, Berlin
Chemiestudium an der Universität Leipzig
mehrjährige Tätigkeit in der Umweltverwaltung des Landes Brandenburg
Inhaber des Unternehmens SimmChem Software
Entwicklung von Softwaresystemen zu Einstufung und Kennzeichnung
Expertisen zu speziellen stofflichen Fragestellungen
Informationen zum Chemikalienrecht (Newsletter)
Schulungsveranstaltungen zu Einstufung und Kennzeichnung gemäß CLP/GHS
Mitglied der eSDSphrac Working Group (Standardsätze für Sicherheitsdatenblätter)
EL
Ewald Langenohl
REACH Advice GmbH
REACH Advice GmbH, Kall
AH
Dr. Anita Hillmer
Volkswagen AG
Volkswagen AG, Wolfsburg
Dr. Anita Hillmer hat in Braunschweig Chemie studiert und arbeitet seit 1995 für die Volkswagen AG. Dort ist Sie unter anderem verantwortlich für die Chemical Compliance von Prozessmaterialien für die Serienfahrzeugproduktion.
Dr. Hillmer kann auf langjährige Erfahrung auf dem Gebiet des Chemikalienrechts zurückgreifen und ist im Auftrag von ACEA als offizielle Expertin für Chemikalien-Compliance-Themen nominiert.
Sie hat mitgewirkt an der Publikation des ersten ECHA Sicherheitsdatenblatt Leitfadens und war jahrelang aktives Mitglied im von der ECHA organisierten sogenannten Exchange Network on Exposure Scenarios (ENES).
Seit 2005 praktiziert sie als Trainerin für das Haus-der Technik e.V.  für Themen rund um „Chemical Compliance“.
Darüber hinaus leitet sie die Arbeitsgruppe „eSDScom“ (siehe https://www.esdscom.eu/), sowie die gleichnamige „Catena-X Expertengruppe“, die sich mit der Entwicklung und Bereitstellung eines Datenaustauschformats für Sicherheitsdatenblättern in der automobilen Lieferkette beschäftigt (Stichwort: Digitalisierung von Sicherheitsdatenblättern).
Ein Teil des eSDScom Projektes ist der europäische Standardsatzkatalog eSDSphrac (früher: EUPhraC), deren Arbeitsgruppenleitung sie seit 1996 ausübt.
Seit 2021 hat sie ein Mandat, die International Organization of Motor Vehicle Manufacturers (OICA) im UN-GHS-Unterausschusses hinsichtlich relevanter automobilbezogenen GHS-Themen zu vertreten.
NK
Dipl.-Geogr. Norbert Kluger
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

GISBAU - Gefahrstoff-Informationssystem der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, Frankfurt am Main

Universität: Oktober 1981 - Okt. 1989 Studium der Geografie, Georg-August-Universität Göttingen, Schwerpunkte: Geologie, Chemie, Hydrologie, Bodenkunde. Seit mehr als 25 Jahren leitet er GISBAU, das Gefahrstoff-Informationssystem der Berufs-genossenschaft der Bauwirtschaft – BG BAU. Die bewährte Serviceeinrichtung leistet auf unterschiedlichen Wegen Unterstützung für die Mitgliedsunternehmen in Fragen rund um das Thema Gefahrstoffe. Seit Oktober 2018 wurde ihm die Leitung der gesamten neuen Abteilung Stoffliche Gefährdungen bei der BG BAU übertragen.
Norbert Kluger wirkt in einer Vielzahl von Gremien und Arbeitskreisen mit und unterstützt z. B. die Erstellung Technischer Regeln, von Handlungshilfen etc. mit seinem Fachexpertise. In zahlreichen Veranstaltungen tritt er als Seminarleiter auf.
Themen: Gefahrstoffrecht, Sicherheitsdatenblätter, Betriebsanweisungen und Unterweisungen, Asbest, Künstliche Mineralfasern, staubarme Geräte und Maschinen, Dämpfe und Aerosole aus Bitumen.

Hinweise

Für dieses Aufbauseminar sind das Basisseminar „Sicherheitsdatenblatt“ und Kenntnisse des EU-Einstufungs- und Kennzeichnungssystems sowie des Sicherheitsdatenblattleitfadens (REACH, Anhang II) notwendig.

Journal

Anlagentechnik
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Preise

Präsenz-Teilnahme
1.490,00 €*
HDT-Mitglieder
1.390,00 €*

mehrwertsteuerfrei, einschließlich veranstaltungsgebundener digitaler Arbeitsunterlagen sowie Catering und Getränken bei Präsenz-Teilnahme

Termine

Essen
24.02.26—25.02.26
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Ansprechpartner

Organisatorische Fragen:
info@hdt.de
+49 201 1803-1
Fachliche Fragen:
Dipl.-Ing. Kai Brommann
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+49 201 1803-251

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