Elektromagnetische Umweltverträglichkeit – EMVU

Grundlagen EMV/EMVU – Messungen und Bewertungen

Präsenz
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Elektromagnetische Umweltverträglichkeit – EMVU

Das Seminar vermittelt grundlegendes Wissen, das für die fachgerechte Messung und Bewertung elektromagnetischer Felder (EMF) erforderlich ist:
1. Elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder (Physik der Felder)
2. Biologische Wirkungen und Verträglichkeiten
3. Grenzwerte. 

Im Weiteren wird die EMFV (bzw. Richtlinie 2013/35/EU) vorgestellt und besprochen:
1. Einführung
2. Vorgehensweisen
3. Grenzwerte
4. Konsequenzen für die Messtechnik
5. Gefährdungsbeurteilung: Grundsätzliche Vorgehensweise
6. Spezialfall: Gefährdungsbeurteilung für Implantat-Träger.

Im Anschluss wird die Immissionsmessung und -bewertung nach der 26. BImSchV behandelt. Das Seminar schließt mit praktischen Beispielen realer EMVU-Messungen ab, bei denen die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, mithilfe der vom Dozenten bereitgestellten Messtechnik selbst Messungen durchzuführen: 

  • Messung niederfrequenter elektrischer und magnetischer Felder im Bereich der elektrischen Energieerzeugung und -verteilung sowie an elektrischen Anlagen und Geräten mit dem ELT-400 bzw. dem EHP-50
  • Breitbandige EMV-Messung hochfrequenter Felder mit dem NBM-550.

    Zum Thema

    Das Seminar mit Praxisteil richtet sich primär an Unternehmen, die den Schutz ihrer Beschäftigten vor elektromagnetischen Feldern verstehen und praktisch umsetzen möchten. Es spricht außerdem alle Interessierten an, die sich mit dem Thema Immissionsschutz beschäftigen oder dies planen.

    Zu Beginn wird das notwendige Basiswissen für die fachgerechte Messung und Bewertung von EMF vermittelt. Anschließend werden die EMFV und die Richtlinie 2013/35/EU vorgestellt und erörtert. Zum Abschluss erfolgt eine Vertiefung in die Immissionsmessung und -bewertung gemäß der 26. BImSchV.

    Der Workshop wird durch praktische Beispiele realer EMVU-Messungen ergänzt, bei denen die Teilnehmenden selbst Messungen mit der vom Dozenten bereitgestellten Messtechnik durchführen können.

    Warum sollte man das Seminar auf keinen Fall versäumen?

    Die Verordnung zum Schutz von Beschäftigten vor elektromagnetischen Feldern (EMFV) ist noch relativ neu und verpflichtend. Viele Unternehmen beginnen erst jetzt, die Notwendigkeit dieser Beurteilungen zu erkennen. Daher ist es sinnvoll, sich im Vorfeld über die Anforderungen umfassend zu informieren. Ein solches Seminar kommt daher genau zum richtigen Zeitpunkt.

    Zielsetzung

    Die erworbenen Kenntnisse ermöglichen ein tieferes Verständnis der gesetzlichen Vorgaben zum Schutz vor elektromagnetischen Feldern sowie den fachgerechten Umgang mit der Bewertung dieser. Die Teilnehmenden lernen den korrekten Einsatz der Messtechnik, die Auswertung der Messergebnisse und das Ableiten möglicher Maßnahmen.

    Teilnehmerkreis

    • Sicherheitsbeauftragte von Firmen
    • Arbeitsschutz-Beauftragte
    • Verantwortliche von Bereichen in Fertigungsbetrieben, die mit hohen Strömen oder Spannungen arbeiten
    • Messdienstleister und Messtechniker:innen
    • Thematisch interessierte Personen

    Programm

    07.05.2026
    09:00—09:15
    Vorstellung und Begrüßung der Teilnehmenden
    09:15—10:00
    Grundlagen elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder | Physik der Felder
    10:00—11:15
    Biologische Wirkungen
    11:15—11:30
    Kaffeepause
    11:30—11:45
    Grenzwerte
    11:45—12:30
    EMFV (bzw. Richtlinie 2013/35/EU) Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdung durch elektromagnetische Felder
    12:30—13:30
    Gemeinsames Mittagessen
    13:30—15:00
    26. BImSchV und Unterschiede zum Vorgehen im Vergleich zu EMFV
    15:00—15:30
    Kaffeepause
    15:30—16:50
    Praxisbeispiele und Hands-On

    Referenten

    MR
    Dipl.-Ing. Markus Ridder
    waveLAB Ruhr GmbH
    • Ab 2023 waveLAB Ruhr GmbH, Geschäftsführender Gesellschafter
    • 2019 – 2022 CETECOM GmbH in Essen, Managing Director, CEO
    • 2015 – 2019 IMST GmbH in Kamp-Lintfort, Leiter Labore, EMV, Funk und Antennen
    • 2011 – 2014 SGS Institut Fresenius GmbH, Leiter Failure + Damage Analysis for Electronics
    • 2003 – 2011 NEC Electronics Europe | Renesas Electronics Europe GmbH, Entwicklung, Development Tools, weltweite EMV-Messungen für Mikrocontroller + Geräte bei NEC/Renesas
    • 1998 - 2003 Studium Elektrotechnik (Ruhr-Universität Bochum und FH Gelsenkirchen)

    Journal

    Umweltschutz
    Als zukunftsweisender Ansatz in der Gestaltung wirtschaftlicher Prozesse entstand die Kreislaufwirtschaft als Reaktion auf die lineare Wirtschaftsweise, welche Ressourcen nach und nach erschöpft. Im folgenden Beitrag gehen wir auf die Grundprinzipien der Kreislaufwirtschaft ein, betrachten einige der bisherigen Meilensteine und erörtern das künftige Potenzial.
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    Häufig von Teilnehmenden gestellte Fragen zum Thema ‚elektromagnetische Umweltverträglichkeit (EMVU)‘ 

    Was versteht man unter elektromagnetischer Umweltverträglichkeit (EMVU)?

    EMVU beschreibt die Auswirkungen elektromagnetischer Felder (EMF) auf Menschen, Tiere und die Umwelt. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die von technischen Anlagen erzeugten elektromagnetischen Felder keine gesundheitlichen Risiken darstellen. Dabei unterscheidet man zwischen der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) – also der störungsfreien Funktion technischer Geräte – und der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit (EMVU), die den Schutz biologischer Systeme im Fokus hat.

    Welche gesetzlichen Grundlagen regeln die EMVU in Deutschland und der EU?

    In Deutschland ist die 26. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (26. BImSchV) maßgeblich. Sie setzt die EU-Richtlinie 2013/35/EU über den Schutz von Arbeitnehmern vor elektromagnetischen Feldern um. Weitere relevante Normen sind die ICNIRP-Richtlinien, die Empfehlungen zur Exposition gegenüber EMF liefern, sowie technische Normen wie die DIN EN 50413, DIN EN 62232 oder DIN EN 50385.

    Warum ist EMVU insbesondere im Arbeitsumfeld wichtig?

    Arbeitnehmer können durch Hochfrequenzanlagen, Schweißgeräte, Funkanlagen oder medizinische Geräte elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sein. Hier greift die Arbeitsschutzverordnung zu elektromagnetischen Feldern (EMFV), die Grenzwerte und Schutzmaßnahmen vorgibt. Ziel ist der Schutz vor gesundheitlichen Auswirkungen wie Nervenerregungen, Erwärmungen des Gewebes oder Beeinflussung implantierbarer medizinischer Geräte.

    Welche Frequenzbereiche sind für die EMVU-Bewertung relevant?

    Typischerweise werden drei Bereiche unterschieden:

    • Niederfrequente Felder (0 Hz – 100 kHz), z. B. von Stromnetzen oder Induktionsanlagen,
    • Hochfrequente Felder (100 kHz – 300 GHz), z. B. durch Mobilfunk, WLAN oder Radar,
    • Statische Felder (0 Hz), wie sie in der Magnetresonanztomographie (MRT) auftreten.

    Jeder Bereich erfordert unterschiedliche Messverfahren und Bewertungsansätze.

    Welche Messgrößen sind für die EMVU-Bewertung entscheidend?

    Zentrale Messgrößen sind elektrische Feldstärke (E in V/m), magnetische Flussdichte (B in T oder μT) und Leistungsdichte (S in W/m2). Für die Bewertung werden diese Werte mit den festgelegten Referenzwerten und Basisgrenzwerten verglichen. In der Praxis kommen häufig Breitband- oder frequenzselektive Messungen zum Einsatz.

    Wie wird die Einhaltung der EMVU-Grenzwerte überprüft?

    Messungen erfolgen durch zertifizierte EMVU-Sachverständige mit kalibrierten Geräten. Ergänzend werden Simulationen und Feldberechnungen eingesetzt, etwa mit Finite-Elemente-Methoden (FEM). Die Ergebnisse werden in Bewertungsberichten dokumentiert, die Grundlage für Genehmigungen nach der 26. BImSchV oder interne Arbeitsschutzbewertungen sind.

    Welche Rolle spielt die EMVU in der Funknetzplanung und beim Mobilfunk?

    Bei jeder neuen Basisstation müssen EMVU-Gutachten erstellt werden. Diese berücksichtigen die Sendeleistung, Antennenhöhe, Frequenzbänder und Nachbaranlagen. Die Bundesnetzagentur überwacht die Einhaltung der Grenzwerte, während Netzbetreiber verpflichtet sind, Nachweise der Unbedenklichkeit zu erbringen. Auch bei neuen Technologien wie 5G gelten die EMVU-Anforderungen unverändert.

    Welche Bedeutung hat EMVU in der Medizintechnik?

    In der Medizintechnik ist EMVU doppelt relevant: Zum einen müssen Geräte selbst elektromagnetisch verträglich sein, zum anderen dürfen sie keine Risiken für Patienten verursachen. Besonders kritisch sind aktive Implantate wie Herzschrittmacher oder Insulinpumpen. Daher gelten hier spezielle Normen wie IEC 60601-1-2 (EMV-Anforderungen an medizinische Geräte).

    Wie werden Mitarbeiter auf EMVU-Themen vorbereitet?

    Unternehmen müssen Gefährdungsbeurteilungen durchführen und ihre Beschäftigten regelmäßig unterweisen. Typische Inhalte sind Grenzwerte, Schutzmaßnahmen (z. B. Abstand halten, Expositionsdauer begrenzen) und Verhalten bei Störungen. Schulungen werden oft von EMVU-Fachkräften oder Strahlenschutzbeauftragten durchgeführt.

    Welche Trends prägen die Zukunft der EMVU?

    Mit der Verbreitung von drahtlosen Anwendungen, E-Mobilität und induktiven Ladesystemen wächst die Bedeutung der EMVU kontinuierlich. Zukünftig werden KI-gestützte Messdatenanalysen, automatisierte Überwachungssysteme und integrierte Sensorik eine größere Rolle spielen. Zudem gewinnt die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Elektrotechnik, Medizin und Umweltwissenschaften an Bedeutung.

    Welche Normen sind in der Energietechnik besonders wichtig?

    IEC 62110: Verfahren zur Berechnung der Magnetfelder von Stromübertragungsleitungen

     

    Preise

    Präsenz-Teilnahme
    745,00 €*
    HDT-Mitglieder
    695,00 €*

    mehrwertsteuerfrei, einschließlich veranstaltungsgebundener digitaler Arbeitsunterlagen sowie Catering und Getränken bei Präsenz-Teilnahme

    Termine

    Essen
    07.05.26
    Auswählen
    10.09.26
    Auswählen

    Ansprechpartner

    Organisatorische Fragen:
    info@hdt.de
    +49 201 1803-1
    Fachliche Fragen:
    Dipl.-Ing. Bernd Hömberg
    b.hoemberg@hdt.de
    +49 201 1803-249

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