Unternehmen orientieren sich bei der Umsetzung ihres Energiemanagementsystems in der Regel an den Vorgaben der DIN EN ISO 50001.
Veränderte Anforderungen durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) wirken sich auf die Zertifizierungspraxis aus: Das Messen und Verifizieren von Energieeinsparmaßnahmen ist heute eine zusätzliche Kernanforderung bei der Zertifizierung von Energiemanagementsystemen. Dadurch steigt in der Regel der Aufwand für Audits, auch in Bezug auf die benötigten Audittage. Das bisherige Rechenschema der DAkkS zur Berechnung der Auditzeiten wurde entsprechend angepasst.
Künftig werden nicht mehr alle Mitarbeitenden pauschal berücksichtigt. Entscheidend ist die Anzahl der signifikanten Energieverbraucher (SEUs) und das EnMS-relevante Personal – also diejenigen Mitarbeitenden, die maßgeblich Einfluss auf den Energieverbrauch am Standort haben.
Die ISO 50003 fordert, dass die Verbesserung der energiebezogenen Leistung integraler Bestandteil der Zertifizierungsentscheidung ist. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Auditpraxis: Die technische Tiefe der Audits steigt, die Verbesserung der Energieeffizienz muss messbar und belegbar sein. Die Auditzeit wird in vielen Fällen zunehmen – was gleichzeitig zu einer präziseren und tiefgreifenderen Bewertung durch den Auditor führt.
Wird ein definiertes Verbesserungsziel nicht erreicht, kann dies als Abweichung gewertet werden. Ohne zeitnahe Korrekturmaßnahmen droht im schlimmsten Fall der Verlust des ISO 50001-Zertifikats.