HAZOP, LOPA und SIL-Nachweis

Regelwerk für Gefährdungsbeurteilungen, DIN EN 61511-3(2019), Risikotoleranzkriterien, Risikomatrix, Risikograph, Standarddaten für LOPA, Funktionale Sicherheit, SIL-Spezifikation, Nachweise und Anwendungen, Übungen auch zu Wasserstoff-Wirtschaft

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HAZOP, LOPA und SIL-Nachweis

Die Gefährdungsbeurteilung nach BetrSichV verlangt die Beurteilung aller Gefährdungen unter Berücksichtigung des Regelwerks und des Standes der Technik (deterministischer Ansatz).

Das Risiko-Management bei technischen Prozessen der Verfahrenstechnik nach DIN EN 61511-3 (2019-02) hingegen arbeitet mit Häufigkeiten der Schadensauslöser und mit Wahrscheinlichkeiten der Funktionsfähigkeit der den Schaden verhindernden oder den Schaden auf ein vertretbares Maß begrenzenden Maßnahmen (probabilistischer Ansatz).

Bisherige Sicherheitsbetrachtungen mit der HAZOP-Methode nach DIN EN 61882 (2017) nach dem deterministischen Ansatz werden zunehmend im Sinne des probabilistischen Ansatzes ergänzt.

Die Norm 61511-3 (2019-02) beschreibt verschiedene Methoden zur Spezifizierung von Sicherheitseinrichtungen: Während die Risikograph-Methode nur für PLT-Sicherheitsmaßnahmen entwickelt ist, erlaubt LOPA (Layer of Protection Analyse) sowohl die Bestimmung der Risikominderungs-faktoren für PLT- Sicherheitseinrichtungen (SIL) als auch für andere, z.B. mechanische Sicherheitseinrichtungen (IPL-Stufen, unabhängige Schutzebenen).

Risikominderungsmaßnahmen beziehen sich auf Risikotoleranz-Grenzwerte. Dazu gibt es eine Reihe internationaler Beispiele, auch bereits in EU-Richtlinien.

Viele Europäische Richtlinien und internationale Normen beschreiben für Gefährdungs-und Risikoanalysen probabilistische Risikobetrachtungen bei Betriebssicherheit, Anlagen- und Verfahrenssicherheit, Arbeitsschutz, Brand- und Explosionsschutz, Katastrophen- und Umweltschutz. Denn bisher nur qualitativ bzw. deterministisch angelegte HAZOP/PAAG-Studien zu Prozess-Sicherheit haben teilweise zu Sicherheitseinrichtungen geführt, die bestimmte Risiko-Toleranzgrenzwerte oder den Stand der Technik nicht oder nur teilweise erfüllen.

In Deutschland wird mehr als in anderen Ländern auf Prozess-Sicherheit durch PLT- Anlagen gesetzt und dazu die Methode des Risikographen nach DIN EN 61511-3) eingesetzt. Besonders in angelsächsischen Ländern hingegen wird in der Prozess-Industrie mehr die LOPA- Methode mit Kombinationen von PLT- und mechanischen Sicherheitseinrichtungen angewendet, da damit ein Sicherheitsgewinn bei niedrigeren Kosten möglich wird. Auf dazu notwendige umfangreiche „Standard“-Daten zu Eintrittshäufigkeiten von Auslösern, Ausfallwahrscheinlichkeiten von Sicherheitseinrichtungen im Anforderungsfall wird eingegangen.

Die Funktionale Sicherheit für Prozess-Sicherheit behandelt sicherheitstechnische Systeme, SIL- Assessment, Konfiguration der Sicherheitsketten, Planung und Realisierungs-Phase im Sicherheitslebenszyklus und den SIL-Nachweis als System sowie Schnittstellen zu Maschinensicherheit.

Die Unterlagen werden online über ein Portal zur Verfügung gestellt. Wir empfehlen Ihnen deshalb, einen eigenen Laptop/Notebook mitzubringen

Zum Thema

An Tag 1 geht es in dem Seminar um HAZOP & LOPA, wie gesetzliche Grundlagen, Prozesssicherheit und auch die LOPA-Methode.
An Tag 2 geht es um die Funktionale Sicherheit, mit Grundlagen, Prozessindustrie, Maschinensicherheit und auch IT-Sicherheit.

Mehr Infos im Programm.

Zielsetzung

Sie lernen:

  • das Regel- und Normenwerk (EU, DE) anzuwenden bezogen auf die Anforderungen zu Gefährdungs- und Risikoanalysen für die Prozess- und Betriebs-Sicherheit und deren Schnittstellen zu Arbeitssicherheit, Brand- und Explosionsschutz, Druckauslegung, sicherer Reaktionsführung und Umweltschutz;
  • die HAZOP-Studie anzuwenden zur Identifikation der möglichen Fehlerauslöser, der Schwere des jeweilig zu vermeidenden Schadens und zur Wahl der geeigneten Sicherheitseinrichtungen („Deterministik“);
  • die in der DIN EN 61511-3(2019) geforderte Festlegung von Zielwerten für die Prozesssicherheit („tolerierbares Risiko für Einzelszenarien“) festzulegen in einer unternehmenseigenen Risikotoleranz-Matrix (Eintrittshäufigkeiten von Fehlerauslösern/Schwere von Auswirkungen) („Probabilistische Methode“);
  • die LOPA-Studie anzuwenden zur Spezifizierung der erforderlichen Risikominderung durch DIN EN 13849) Performance Level, PL) umzusetzen.

Teilnehmerkreis

Fach- und Führungskräfte aus Anlagenplanung, Verfahrens- und Anlagensicherheit, Produktion, Prozessleittechnik, Instandhaltung, Gefahrstoff- und Arbeitssicherheit, Explosions- und Brandschutz, Umweltschutz Betreiber, Planer, Sicherheitsverantwortliche und PLT-Experten von Prozess-Anlagen Hersteller von Prozess-Technik Personen, die die Befähigung zur Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen (Fachkunde) erlangen oder vertiefen möchten Branchenbezug: Raffinerien, Chemie-, Pharma-, Papier-, Textil-, Kunststoff-Industrie, Branchen mit H2- oder O2-Einsatz (Stahl, Zement), Mitarbeiter von Behörden

Programm

22.09.2026
09:00—17:00
HAZOP & LOPA
23.09.2026
09:00—17:00
Funktionale Sicherheit

Hinweise

Die Teilnehmer werden gebeten einen eigenen Laptop/Notebook mitzubringen, da die Vortragsunterlagen nur digital zur Verfügung gestellt werden

Journal

Konstruktion/Entwicklung
Der Schutz von Innovationen, Design und Marken ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor geworden. Schätzungen, wonach sich die jährlichen Schäden durch Produktfälschungen für die deutsche Industrie auf Dutzende Milliarden Euro summieren, erscheinen gar nicht so hoch, wenn man sich vor Augen führt, dass heutzutage bei der Verletzung von Schutzrechten vor nichts mehr Halt gemacht wird …

Preise

Präsenz-Teilnahme
1.770,00 €*
Für HDT-Mitglieder
1.593,00 €*

mehrwertsteuerfrei, einschließlich veranstaltungsgebundener digitaler Arbeitsunterlagen sowie Catering und Getränken bei Präsenz-Teilnahme

Ausgewählter Termin

Di. 22.09.2026, 09:00 Uhr —
Mi. 23.09.2026, 17:00 Uhr
Haus der Technik e.V.
Hollestr. 1
45127 Essen
Veranstaltungsnummer: VA26-00148

Ansprechpartner

Organisatorische Fragen:
info@hdt.de
+49 201 1803-1
Fachliche Fragen:
Dr. rer. nat. Uwe Schröer
u.schroeer@hdt.de
+49 201 1803-388

Infos zu unseren Veranstaltungen

Auf Wunsch konzipieren wir für Sie auch spezielle Online-Seminare nach Maß sowie virtuelle Inhouse-Seminare für Ihr Unternehmens­team.
Nutzen auch Sie die Sommermonate, um Ihr Wissen an ausgesuchten Veranstaltungsorten aufzufrischen oder sich neue Qualifikationen anzueignen. 

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